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204 Route 3.JERUSALEM. Grabeskirche.

Mitten unter der Kuppel steht nun das Heilige Grab, der
Hauptandachtsort (Joh. 19, 41. 42 ). Als Constantin dem heiligen
Grabe nachforschte, fand man hier eine Höhle im Felsen, über
die bald eine Kapelle gebaut wurde. Zur Kreuzfahrerzeit hatte das
Grabgebäude noch eine runde Form und ein rundes Thürmchen.
Es erscheinen bereits zu dieser Zeit zwei Höhlen, eine vordere
als Engelskapelle, eine hintere mit dem Grabtrog. Marmortafeln
waren um das Gebäude her angebracht. Wenig später ist von
einem vieleckigen Gebäude die Rede, das innen künstlich erhellt
war. Nach der Zerstörung im Jahre 1555 wurde das Grab blossge-
legt
und eine Inschrift mit dem Namen der Helena (?), sowie ein
Stück Holz, angeblich vom Kreuze, darin gefunden. Das Grab wurde
neu verziert und mit drei Löchern in der Decke versehen, aus denen
der Rauch der Lampen entweichen sollte. 1719 wurde Alles neu
gebaut. Der Brand von 1808 drückte bloss das Thürmchen der
Grabkapelle ein, der Rest wurde nur wenig beschädigt, aber den-
noch
das Ganze in dem barocken Styl, in dem wir es heute noch
vor Augen haben, umgebaut. Eigentlich ist die Kapelle sechs-
eckig
; an den Seiten des 7,9m langen und 5,5m breiten Gebäudes
sind Pilaster angebracht.

Vor dem niedrigen Thürchen auf der östlichen Seite befindet
sich ein von zwei Steinbänken und grossen Leuchtern umgebener
Vorplatz; hier lassen die orientalischen Christen ihre Schuhe (was
wir jedoch nicht nachzuahmen brauchen). Man tritt zuerst in den
Vorraum, die sogenannte Engelskapelle (Pl. 11), 5m lang, 3m breit.
Ihre Mauern sind sehr dick; aussen und innen deckt sie eine Be-
kleidung
von Marmorplatten. In der Mitte liegt ein mit Marmor
eingefasster Stein; es heisst, dieser habe vor dem Grabe gelegen
und der Engel habe sich, nachdem er ihn weggewälzt habe, darauf
gesetzt. Ein Theil dieses Steines soll in den Altar auf der
Kreuzigungsstätte eingefügt sein. Schon im 4. Jahrh. wird er-
wähnt
, dass ein solcher Stein vor der Grabhöhle gelegen habe,
doch scheint es in den späteren Jahrhunderten nicht immer der
gleiche Stein gewesen zu sein; bisweilen ist auch von mehreren
Bruchstücken die Rede. In dieser Kapelle brennen 15 Lampen, wo-
von
5 den Griechen gehören, 5 den Lateinern, 4 den Armeniern und
1 den Kopten.

Durch ein noch niedrigeres Pförtchen gelangt man von hier in
die eigentliche Grabkapelle (Pl. 12), die nur 2m Länge auf 1,8m
Breite hat; nur drei bis vier Personen haben zu gleicher Zeit darin
Platz, auch ist sie sehr niedrig. Von der Decke hängen 43 kostbare
Lampen herab; jeder der oben genannten Religionsgemeinschaften
gehören 13, den Kopten nur 4 an. Die Mitte der Nordwand nimmt


41. Es war aber an der Stätte, da er gekreuziget ward, ein Garten,
und im Garten ein neues Grab, in welches niemand je geleget war.
42. Daselbst hin legten sie Jesum, um des Rüsttags willen der Juden,
dieweil das Grab nahe war.